Papierindustrie

Die Geschichte und Entwicklung Krauthausens war in den vergangenen Jahrhunderten geprägt durch den Mühlenteich und die von diesem Abzweig der Rur angetriebenen Mühlen. Sie sind für die Entwicklung der Papierindustrie im Jülicher und Dürener Land von großer Bedeutung.

Nachweislich wurden bis zu vier Mühlen in Krauthausen betrieben:

Obere Mühle:          

  • bereits 1636 genannt
  • bis 1894 Papiermühle
  • danach Baumwollaufbereitung
  • zeitw. Gerstenschälmühle
  • ab 1922 Wellpappenwerk Rheinland 

Mittlere Mühle:      

  • 1760 erwähnt, wahrscheinlich älter
  • Getreide- und Ölmühle
  • bis 1944 als solche erhalten

Untere Mühle:

  • zwischen 1565 und 1579 entstanden
  • bis 1591 Papiermühle: damit nach derzeitigem Kenntnisstand ältester Papierherstellungsbetrieb im Düren-Jülicher Land
  • bis ca. 1800 Getreidemühle
  • ab Anfang 19. Jh. Herstellung von Fingerhüten („Fingerhutsmühle“)
  • ab 1832 wieder Papiermühle
  • später „Krauthausener Deckelfabrik“ bis 1980

Unterste Mühle:       

  • 1762 erstellt
  • anfangs Papiermühle
  • gegenüberliegend Gerstenschälmühle
  • ab 1824 „Krauthausener Papier- und  Wellpappenfabrik“
  • 1928 Hadernmühle (Produktion von Reißwolle)
  • 1960 Einstellung der Produktion

Heutzutage zeugen noch ein “Holländer” und ein “Kollergang” von der Papierherstellung in Krauthausen. Beide sind am ehemaligen Standort der Unteren Mühle an der Einfahrt zur Straße “Am Mühlenteich” aufgestellt und mit entsprechenden Hinweistafeln versehen worden.